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7 tolle Tipps zum Nähen mit der Overlock, so startest du richtig!

by Christine
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Nähen mit der Overlock

Das Nähen mit der Overlock macht ungeheuer Spaß und wenn man sein fertig erstelltes Kleidungsstück betrachtet, das sich absolut mit Konfektionsware vergleichen lassen kann, dann erfüllt es das Schneiderherz mit sehr großer Freude.

Doch gerade Neulinge, die das erste Mal mit einer Overlock Nähmaschine arbeiten, beklagen hier und da Probleme.

Entweder

  • reißt der Faden manchmal oder immer
  • oder die Overlock blockiert gänzlich
  • oder Stiche werden ausgelassen
  • oder es bilden sich an der Nahtkante unschöne Schlingen
  • oder aber die Stiche ziehen zur rechten Seite weg

Wenn auch nur einer der hier beschriebenen Fälle auftaucht, ist guter Rat teuer und man fragt sich – Was habe ich beim Overlock nähen falsch gemacht?

Nähen mit der Overlock heißt auch gründliche Einarbeitung

Ich habe oft beobachtet, dass es gar nicht unbedingt an der Overlock Nähmaschine liegt, sondern an der Ungeduld endlich diese wunderschönen Nähte hinzuzaubern… und zwar Pronto! Da wird nicht lange rumgefackelt und sich länger mit der neuen Overlock beschäftigt und der Blick in die Bedienungsanleitung fällt auch eher kürzer als länger aus. Aber da läßt sich durchaus Abhilfe schaffen.

Hier meine Tipps, wie du dich am besten mit der Overlock einarbeitest:

Tipp1 – Nimm dir Zeit für deine neue Overlock

Die nigelnagelneue Overlock Nähmaschine will in Ruhe aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Schließlich ist jede Nähmaschine und Overlock Nähmaschine eine gewisse Investition und von der Handhabung nicht gerade ein Kochtopf, den man das erste Mal benutzt. Eine Overlock ist schon ein recht komplexes Maschinchen und möchte kennengelernt werden. Also – nehme dir ein paar Stunden Zeit oder mach dir ein schönes Overlock Wochenende! Bereite dir alles schön vor und schaff dir Platz, so dass du gut arbeiten kannst. Idealerweise hast du dir schon Overlockgarn mitbestellt, so dass du auch bald die ersten Nähte ausprobieren kannst.

Das mitgelieferte Zubehör legst du die ebenso bereit, wie auch die Bedienungsanleitung.

Tipp 2 – Mache dich in Ruhe mit den Grundeinstellung vertraut

Bevor du die Bevor du die Overlock in Betrieb nimmst, sieh sieh dir in Ruhe an und vor allem – verstelle erstmal nichts! Kein wildes Herumdrehen an Rädchen oder Herausziehen von Fäden. Sieh dir die Spannungsrädchen vorne an der Overlock an und mache dich mit der Grundeinstellung vertraut, sieh dir die Einstellrädchen an der Seite an, öffne die Frontklappe und die Seitenklappe. Immer mit dabei ist natürlich die Bedienungsanleitung und die solltest du wirklich ganz in Ruhe studieren.

Mache dir Notizen, wie die Overlock voreingestellt ab Werk kam, so kannst du mühelos immer wieder zu den Grundeinstellungen zurückkehren.

Setze dich mit den verschiedenen Funktionen und Begriffen auseinander. Eine Overlock ist schon alleine durch das Nähen von 4 (oder manchmal auch mehr) Fäden komplexer, als eine herkömmliche Nähmaschine, da ja schließlich aus allen Fäden eine Naht gebildet werden muß.

Bei einer Nähmaschine gibt es lediglich Ober- und Unterfaden. Es müssen also 2 Fäden miteinander verbunden werden. Eine Overlock arbeitet mit 4 Fäden oder mehr und dafür verantwortlich sind ObergreiferUntergreifer und 1-2 Nadeln. Alle diese Elemente sind dafür verantwortlich, dass schöne Nähte entstehen.

Deswegen solltest du verstehen, wie die Overlock das macht. Und du solltest auch die Begriffe kennenlernen und wissen, was es bedeutet, wenn es bspw. heißt “Für diese Naht muß der Untergreifer eingefädelt werden“. Weißt du, wo der Untergreifer ist, wo der Obergreifer ist, wo das Messer ist und wie dieses abgeschaltet wird?

Beschäftige dich also in Ruhe mit deiner neuen Overlock und lies auch meinen Bericht

Die Overlock kennenlernen – Erste Schritte mit der Overlock

Tipp 3 – Missachte nicht die Bedienungsanleitung

Ich bin auch nicht der größte Fan von umfangreichen technischen Betriebsanleitungen und nehme Geräte gerne frei nach dem Motto “Learning by Doing” in Betrieb. Natürlich, das ist auch eine zumindest schnelle Herangehensweise, die aber im Falle vom Overlock Nähen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt ist.

Tatsächlich – eine Bedienungsanleitung ist da, um auch aufgeschlagen und gelesen zu werden. Ebenso eine mitgelieferte DVD oder ein Anleitungsvideo. Ich habe es z. B. des öfteren erlebt, dass sich Schneiderlein bitterlich beschwert haben, dass der Faden ständig reißt (oder mehrere) und ein kurzer Blick auf die Overlock Nähmaschine hat ergeben, dass im Eifer des Gefechts vergessen wurde die Teleskopstange für die Fadenkonen auszufahren. So schnell ist der erste Fehler passiert, der sich beim Nähen dann leider auch direkt bemerkbar macht!

Overlock Fadenspannung einstellen

Also – gewisse Grundvoraussetzungen müssen schon erfüllt sein, sonst will die Overlock nicht so wie du!

Tipp 4 – Das Einfädeln ganz gewissenhaft und gründlich vornehmen

Auch das ist ein Punkt, der mir schon des öfteren aufgefallen ist. Wer getreu nach dem Motto “Wird schon irgendwie klappen” hurtig seine Overlock einfädelt und den ein oder anderen Einfädelpunkt gepflegt übersieht, der darf sich nicht wundern, wenn die Overlock streikt oder Fehlstiche verursacht.

Beim Kauf einer Overlock, kommt sie meist voreingefädelt ab Werk zu dir nach Hause. Falls sich doch ein Faden verabschiedet, hilft es nur ihn Punkt für Punkt wieder neu einzufädeln. Und zwar wirklich PUNKT FÜR PUNKT. Jede kleine Öse oder Öffnung MUß durchfädelt werden, dies ist nicht optional, sondern ein absolutes MUSS.

Fädele die Fäden exakt nach Anleitung entsprechend der jeweiligen Farbmarkierung ein. Der gelbe Faden verfolgt die gelbe Markierung, der grüne der grünen usw. Es ist hilfreich  Overlockgarn entsprechend der Farben der Fadenwege zu verwenden, so kommt man nicht so leicht durcheinander und lernt auch besser zu verstehen, welcher Faden für welchen Teil der Naht verantwortlich ist.

Achte auch drauf, ob der Hersteller empfiehlt, in welcher Reihenfolge die Fäden eingefädelt werden sollen. Grundsätzlich wird von rechts nach linkt eingefädelt. Also erst der Obergreifer, dann der Untergreifer, dann der rechte Faden, dann der linke.

Tipp 5 – Üben, üben, üben!

Bevor du loslegst und an deinem Kleidungsstück nähst, solltest du an Probestoff üben. Schließlich hat die Overlock ein Messer und einmal abgeschnittener Stoff ist für immer weg! Leg also ein gefaltetes Stück Stoff unter das Nähfüßchen und nähe deine erste Overlock Naht. Du wirst erstaunt sein, wie schnell eine Overlock ist!

Übe dann nach Anleitung die verschiedenen Overlocknähte, wie 4-Faden-Naht, 3-Faden-Naht, Rollsaum oder Flatlockstich. Wenn du dir unsicher bist – es gibt auch tolle Online Kurse zum Lernen, wie man mit der Overlock umgeht!

Tipp 6  – Regelmäßige Maschinenpflege

Auch deine Overlock möchte ein bisschen Liebe und Hinwendung und mag es nicht gar nicht gepflegt zu werden. Beim Nähen mit der Overlock wird Stoff abgeschnitten und viel Garn verbraucht. Daher sammelt sich im Inneren der Overlock auch sehr viel mehr und schneller Staub an, als bei herkömmlichen Nähmaschinen. Dies kann letztendlich auch zu Problemen mit den Stichen oder zum schnelleren Verschleiß der Overlock führen.

Deswegen – mach es dir zur Gewohnheit im Inneren der Overlock Staub und Stoff- oder Fadenreste regelmässig zu entfernen, so dass es gar nicht erst zu Ausfällen kommen kann und deine Overlock wird es dir danken.

Die Overlock will hier und da auch mal ein Tröpfchen Öl, damit sie auch schön geschmeidig bleibt, das ist zwar jetzt am Anfang noch nicht so dass Thema, aber auch die Wartung und Pflege solltest du in Zukunft im Auge behalten. Auch da lohnt sich in jedem Fall ein Blick in die Bedienungsanleitung. Ich empfehle es genau so zu machen, wie der Hersteller es kundtut und auch genau das mitgelieferte oder empfohlene Öl zu benutzen.

Falls die Overlock geölt werden mußte, ist es auch ratsam zuerst ein paar Nähte auf Stoffresten zu machen, so dass das ev. überschüssige Öl sich abtragen kann und deine neu genähte Kreation nicht beschmutzt wird.Gratis Video-Kurse bei makeristDie Messer einer Overlock sind grundsätzlich sehr robust und bleiben lange scharf. Falls es damit einmal Probleme geben sollte, kann man versuchen sie mit einem Tuch zu säubern, das vorher mit etwas Alkohol benetzt wurde.

Auch kann man überprüfen, ob noch alle Schrauben fest sitzen oder ob sich etwas gelockert hat.

Überprüfen sollte man natürlich auch, ob man für eine bestimmte Naht kein Messer brauchte und es aus diesem Grunde abgeschaltet hat. Helfen diese erste Hilfe Maßnahmen nicht, so muß das Messer ev. ausgetauscht werden.

Fazit: Ungeduld zahlt sich beim Nähen mit der Overlock wahrhaftig nicht aus, deswegen kann ich nur raten, mit Ruhe und Verstand ans Werk zu gehen und die neu erworbene Overlock auch erstmal gründlich zu studieren und kennenzulernen. Die Overlock wird es dir danken und du wirst viel mehr Spaß beim Nähen haben.

Tipp 7  – Laß dir helfen

Die beste Maßnahme ist immer noch sich Hilfestellung bei anderen zu holen. Was hilft es, wenn du im stillen Kämmerlein sitzt, alles nach Buch und Anleitung machst… und es trotzdem nicht klappen will? Da hilft nur, anderen über die Schulter zu schauen! Vielleicht gibt Nähfachgeschäft in deiner Nähe mit Workshops. Oder du bittest einfach eine Freundin um Hilfe, die dir über die ersten Hürden und Stolpersteine hinweghilft.

Wenn du gerne Videos schaust – es gibt viele YouTube Videos zum Thema Overlocken. Und wenn das nicht reicht und du es lieber strukturierter und von Grund auf verständlich erklärt haben möchtest, dann solltest du dir unbedingt diesen online Kurs zum Overlock nähen lernen anschauen. Danach klappts garantiert auch mit der Overlock.

In diesem Sinne Happy Overlocking!

Deine Christine

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